Kartierung ausgewählter Kreuzotternhabitate im oberösterreichischen Alpenvorland

ÖGH-Kennung: 2012x023P

ÖGH-Beteiligung: Unterstützer

Zeitraum: 01.01.2012 bis 31.12.2012

Projektnehmer / ausführende Personen (p.t.): Werner Krupitz

Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass es sich bei den Kreuz­otter­vorkommen im nördlichen Alpenvorland und den Kreuzottern im zentralen Alpenraum um unterschiedliche genetischen Zweige handelt, die auf unterschiedliche glaziale Refugien zurückzuführen sind. Zur Festlegung des derzeitigen Schutzstatus der Kreuzotter in Österreich wurden die recht stabilen alpinen Populationen noch mit den stark gefährdeten Populationen des Alpenvorlands gleichgesetzt. Da im Naturschutz nicht nur die reine Erhaltung der Art, sondern besonders auch die Erhaltung der genetischen Diversität im Vordergrund steht, müssen die Verbreitungsschwerpunkte im Alpenraum und im Alpenvorland jedoch getrennt behandelt und geschützt werden. Die Feststellung der derzeitigen Verbreitung der Kreuzotter im österreichischen Alpenvorland ist für Erhaltungsmaßnahmen daher dringend notwendig.

Die Lebensräume der Kreuzotter im oberösterreichischen Alpenvorland unterlagen in den letzten Jahrzehnten einer starken Reduktion und Fragmentation. Durch Intensivierung der Landwirtschaft und Trockenlegung von Mooren und Feuchtwiesen dürften viele Vorkommen der Kreuzotter inzwischen nicht mehr existieren. Um effektive Schutzmaßnahmen möglich zu machen, ist eine detaillierte Kenntnis der derzeitigen Verbreitung vonnöten. Ein Großteil der Funde von Kreuzottern im oberösterreichischen Alpenvorland liegt bereits über zwanzig Jahre zurück. Nur aus einigen mehr oder weniger intakten Naturräumen wie dem Ibmer Moor gibt es auch aktuelle Nachweise. Eine intensive Kartierung im Umkreis alter Fundpunkte ist daher dringend nötig, um nachzuprüfen, welche Populationen erloschen sind und welche nach wie vor existieren. Auch eine genauere Kartierung im Umfeld jüngerer Nachweise ist sinnvoll, um eventuelle Gefährdungspotentiale zu erkennen.

In der Untersuchung sollen daher zwei unterschiedliche Gebiete kartiert werden:

  • Aus dem Kreuzbauernmoos bei Frankenmarkt sind sowohl viele alte Nachweise, die bis in die 30er-Jahre zurückreichen, als auch rezente Nachweise aus dem Jahr 2004 bekannt.
  • Aus der Gemeinde Perwang liegt ein Nachweis aus dem Jahr 1969 vor. Die Ortsbezeichnung Voraumoos bezieht sich wohl auf die Streuwiesen bei Gumperding im salzburgisch-oberösterreichischen Grenzgebiet. Das nahegelegene Nordmoor am Grabensee würde sich ebenfalls als Kreuzotternhabitat eignen, auch wenn bisher keine Nachweise von dort vorliegen. Es soll daher ebenfalls in die Kartierung einbezogen werden, falls das ursprünglich geplante Gebiet sich als zu degradiert erweist.

Projektbezogene Publikationen:

Krupitz, W. (2009): Raumnutzung männlicher Kreuzottern (Vipera berus L.) während der Paarungszeit.- Diplomarbeit, Universität Wien, 73 S.