Morenia petersi 

Schildkröten sind laut IUCN die nach den Menschenaffen am stärksten bedrohte Wirbeltiergruppe, vier Arten scheinen in der jüngst veröffentlichten Liste der 100 am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten auf (IUCN, ZSL). Von den 356 anerkannten Arten sind 60 % in den Roten Listen der IUCN angeführt, 42 % sind als gefährdet eingestuft.

Auf der ständig wachsenden, privaten, Schildkrötensammlung der Familie PRASCHAG basierend, wurde 2013 die Erhaltungszuchtstation „Turtle Island“ in Graz, Österreich ins Leben gerufen. Die an Schildkröten artenreichste Institution Europas versucht ex-situ und in-situ Artenschutzmaßnahmen zu verknüpfen und ist an mehreren Repatriierungsprojekten maßgeblich beteiligt. Gemeinsam mit dem Zoo Schönbrunn wurde das WAZA Projekt Batagur baska ins Leben gerufen, um diese kurz vor der Ausrottung stehende Flussschildkröte in menschlicher Obhut in den Ursprungsländern und in Österreich nachzuzüchten und ein Repatriierungsprogramm einzuleiten. Aus anfänglich sieben weltweit bekannten Exemplaren ist in der Zwischenzeit ein Nachzuchtbestand von über 500 Tieren entstanden. Weitere Erhaltungszucht-Programme werden für die Mccord Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi), die in ihrer Heimat auf Roti Island ausgerottet wurde und für die dickköpfige Form der Chinesischen Rothalsschildkröte (Mauremys nigricans) betrieben. Es werden auch seltene Nachzuchterfolge aufgezeigt. Die dabei entstehenden Schwierigkeiten und Herausforderungen werden erörtert und diskutiert.

Vortragender: Peter Praschag

Ort: Bibliothek der Herpetologischen Sammlung, NHM Wien, Eingang Burgring 7, 1010 Wien

Datum: Dienstag, 26. Februar 2019:  18.30 - 19.30 Uhr

Gäste sind herzlich willkommen!

Foto: Archiv Turtle Island - Welt-Erstnachzucht der Indischen Pfauenaugen-Schildkröte (Morenia petersi).